Eine kleine, aber bemerkenswerte Spende – Künftige Schulkinder des Kinderhauses unter dem Regenbogen verkaufen ihre Spielsachen zugunsten des Brotkorbs

Eine Spende von rund 360 Euro – nicht gerade bemerkenswert, könnte man meinen. Wenn aber Kindergartenkinder sich für einen guten Zweck von ihrem Spielzeug trennen, nach anderen Sachen auf dem heimischen Dachboden stöbern, die sich zum Verkaufen eignen könnten, und alles auf einem selbst organisierten Flohmarkt verkaufen, dann sind genau 361,46 Euro doch eine bemerkenswerte Summe. Die haben in der vergangenen Woche die künftigen Schulkinder des Kinderhauses unter dem Regenbogen zusammen mit den Erzieherinnen Michi Heeg, Sigrun Knapp und Kerstin Lorenz an Marita Weber vom Team des Rödermärker „Brotkorbs“ überreicht. Mit Spenden finanziert der Brotkorb der Urberacher Petrusgemeinde den Einkauf von Grundnahrungsmitteln für Bedürftige.

 

Wie kam es zum Flohmarkt und zur Geldspende? Am Anfang stand eine Kinderkonferenz, bei der sich die Kinderhaus-Schulkinder mit dem Thema „Kinderrechte“ auseinandersetzten, berichten die drei Erzieherinnen. Zunächst wurde darüber gesprochen, was das Wort „Recht“ überhaupt bedeutet. Die Kinder kamen zu folgendem Ergebnis: „Recht kommt von richtig und das ist wichtig.“ „An das, was wir uns halten, ist eine Regel – das, was wir dürfen, ist ein Recht.“

 

Danach ging es um die Frage: „Und was dürfen Kinder? Welche Rechte haben sie?“ Die Kinder kannten sehr viele, Rechte die sie haben: „Erwachsene müssen auf uns aufpassen.“ „Jeder hat das Recht, geholfen zu bekommen, nicht nur einzelne.“ „Ich habe das Recht, meine Zähne zu putzen, meine Haare zu bürsten und mich zu waschen, so dass mein Körper gesund bleibt.“ „Wir haben das Recht, etwas zu essen und zu trinken.“ „Wir dürfen von keinem Erwachsenen weh getan bekommen.“ „Jeder hat das Recht, bei seinen Eltern zu wohnen.“

 

Und die Kinder stellten auch fest, dass nicht alle die Möglichkeit haben, ihre Rechte zu leben: „Wenn man arm ist und kein Geld hat, hat man auch nichts zu essen. Das gibt´s in Deutschland, aber auch in anderen Ländern.“ „Es gibt Menschen in Deutschland, die Essen abgeben und mit den Armen teilen.“ Diese Aussage lieferte den Ausgangspunkt für eine rege Diskussion.

 

Die Kinder überlegten, was sie denn machen könnten, um auch zu helfen: „Manchmal bringt meine Mama was zum Flohmarkt und bekommt Geld dafür.“ „Ja, wir könnten einen Flohmarkt machen. Jeder bringt von zu Hause etwas mit, und wir verkaufen es auf einem Flohmarkt. Das Geld können wir dann für die Kinder spenden, denen es nicht so gut geht wie uns.“ Gesagt, getan. Es wurden ganz viele Spielsachen und andere Dinge gesammelt und dann Ende Oktober im Kinderhaus verkauft. Eltern, Großeltern oder auch Freunde kauften fleißig ein. Nach dem Flohmarkt wurde dann beratschlagt, wem man das Geld spenden könnte. Ganz schnell einigte man sich auf den Rödermärker Brotkorb.

Quelle: www.roedermark.de

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